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Geschichte

Aus Sicht eines Strassenhundes

Die Geschichte eines Strassenhundes, in einem Land, in dem Tiere keine Lobby haben.

 

Es war dunkel, meine Mama hat uns hier zur Welt gebracht. Der Geruch meiner Mama und meinen Geschwistern allein reichte mir, um zu behaupten, dass alles gut sei. Sie war so lieb zu uns und beschütze uns vor allen Gefahren.

 

Ein paar Wochen später als meine Augen sich öffneten, konnte ich sehen wo ich war... in einem alten Haus, in dem es ganz schrecklich war aber Mama hat es ausgesucht, damit uns niemand findet. Ich sah meine Mama an, sie hatte Tränen in den Augen, sie war so traurig, denn leider waren meine Geschwister nicht mehr am Leben, sie haben es nicht geschafft. Jetzt war ich ganz allein mit meiner Mama und ich hoffte so, dass meine Geschwister in einer besseren Welt waren.

Acht Wochen später – den Tag werde ich nie vergessen – ging Mama auf Futtersuche und kam nicht wieder zurück. Ich machte mir große Sorgen und hatte unglaublich doll geweint. Sie war die Einzige, die ich noch hatte und auch der Hunger machte mir zu schaffen.

 

Jeden Tag schaute ich raus, ob meine Mama kommt, doch sie kam nicht wieder. Ich weiß nicht was ihr passiert ist, vielleicht wurde sie eingefangen oder hatte einen Unfall. Ich hatte sie doch so doll lieb... was sollte ich nun ganz alleine machen? Sie hatte mir noch nicht gezeigt, wie ich allein überleben kann.

 

Dann fasste ich mir, trotz meiner großen Angst, ein Herz und ging einfach los, da ich Tage nichts gegessen hatte und mein Magen knurrte.

 

Ich war kaum aus der Tür, da sah ich ein grosses Auto, in dem viele Hunde bellten. Ich ging also ganz schnell zurück, versteckte mich und war ganz ruhig bis das Auto wieder weggefahren war.

 

Ich blieb wieder voller Angst zurück und bellte so laut, vielleicht hört mich meine Mama, ich vermisste sie so sehr. «Wenn du mich hören kannst Mama bitte gib mir ein Zeichen was ich tun soll... Ich habe wahnsinnige Angst und so grossen Hunger.»

 

Ich weiss, dass sie mal sagte, man muss ganz doll aufpassen, weil es dort Menschen gibt, die keine Hunde mögen und dich einfangen und an einen schlimmen Ort bringen.

 

Es ist jetzt schon ca. 8 Monate her seit ich meine Mama zum letzten Mal sah und es tat immer noch unendlich weh, ich bin doch ihr Baby warum lassen sie meine Mami nicht zu mir?

 

Ich nahm allen Mut zusammen und habe mich durchgekämpft um nicht zu verhungern und habe viel gelernt... auch einen Freund habe ich jetzt, wir machen alles zusammen. Er ist jetzt mein einziger Freund hier.

Meine Mama wäre bestimmt ganz stolz auf mich, wenn ich sie doch noch mal sehen könnte und ihr alles erzählen könnte, sie fehlt mir so sehr.

 

Doch einmal war ich unvorsichtig und man hat mich mit einer Stange gefangen, es tat so weh und ich dachte, das war mein Ende. Sie brachten mich an den Ort, vor dem mich meine Mama vorgewarnt hatte. Es war wirklich wie Mama sagte. Es war kalt und nass und alle Hunde bellten und es roch nach To.....

Mein Freund konnte Gott sei Dank fliehen, ich hoffte ihm geht es gut. Er hatte mich getröstet als ich so Sehnsucht nach Mama hatte und wir hatten alles geteilt. So war ich wieder ganz allein eingesperrt ohne Hoffnung dort wieder lebend rauszukommen.

 

Ich verstand nicht warum sie das machten, wir möchten doch nur leben und spielen. Wir hatten doch niemanden etwas getan.

 

Ich beobachtete, dass immer Hunde aus den Käfigen geholt wurden, die aber nie zurückkamen. Man hörte Schreie und dann war es wieder ganz ruhig, bis ich begriff was hier passierte. Da bekam ich so richtig Angst, ich war doch noch so jung und hatte noch mein ganzes Leben vor mir.

Wieder liefen mir die Tränen und ich träumte von meiner Mama, wenn sie doch nur da wäre um mich zu beschützen. Ich weinte die ganze Zeit, in der ich hier eingesperrt war. Viele von uns kämpften, weil es kaum Futter gab und natürlich alle Hunger hatten. Ich hielt mich zurück und hatte nur das gegessen, was übrig blieb, doch meistens ging ich leer aus, obwohl ich so schlimmen Hunger hatte.

Ich merkte wie meine Kräfte langsam nachließen und ich mich zurückzog, um auf das Ende zu warten.

 

Bis eines Tages eine Frau kam und sagte «Armer kleiner was ist nur Schlimmes passiert und was hat man dir angetan, dass du so doll weinst.»

 «Beruhige dich kleiner Schatz», sagte sie «du kommst jetzt hier raus und bei uns lernst du viele liebe Hunde kennen, die mit dir spielen.»

 

Ich war anfangs noch ängstlich, weil ich nicht wirklich wusste was jetzt mit mir passiert, doch dann war ich so happy. Die Autotür ging auf und ich sah meinen besten Freund. Er hatte mich auch gleich erkannt, obwohl es schon eine Weile her war, als wir uns das letzte Mal gesehen hatten.

Wir waren beide überglücklich und umarmten uns. Er sagte «mach dir keine Sorgen, sie sind hier wirklich ganz lieb und retten viele Hunde von der Strasse und aus den schlimmen Orten, die man öffentliche Shelter nennt.» Und dann, zum ersten Mal, bekam ich einen Namen und alle nannten mich Hope, das fühlte sich richtig gut an. Ich war kein "Niemandshund" mehr. Ich konnte an nichts anderes denken und hoffte, dass Mama weiß, dass ich der Hölle entkommen bin und einen so schönen Namen bekommen habe.

 

Dann eines Tages sagte die liebe Frau zu uns «bald werdet ihr ein tolles Zuhause finden, vielleicht auch zusammen, wenn wir Glück haben. Es ist eine lange Reise aber das ist eine Reise ins Glück, zu lieben Menschen die auf euch aufpassen, ihr immer Futter habt, ein weiches Körbchen und tolle Spaziergänge mit ihnen macht.»

 

Wir hatten uns riesig gefreut und hofften jeden Tag, dass sich liebe Menschen für uns melden.

Und dann kam der Tag… Die liebe Frau sagte «Ihr seid richtige Glückskinder, ihr dürft beide zusammen in ein tolles Zuhause reisen zu ganz lieben Menschen.» Wir waren beide so glücklich und sind es immer noch.

 

Ich wünsche mir so sehr, dass alle Hunde auch so ein tolles Zuhause finden würden und so glücklich sind wie wir. Es tut so weh zu wissen, was mit ihnen dort geschieht und viele nicht so ein Glück haben wie wir.

 

Mama, ich denke immer noch viel an dich. Und wo du wohl sein magst, ich hoffe, dass du doch noch lebst und es dir gut geht. Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben.

Ich danke dir für deine Liebe zu mir und ich hoffe du kannst irgendwie sehen oder spüren, dass es mir, deinem kleinen, jetzt schon erwachsenen Sonnenschein richtig gut geht und du stolz auf mich bist.

Ich weiss, irgendwann sehen wir uns wieder....

Ich liebe dich so sehr Mama.

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